Borreliose – Ursachen, Symptome und Behandlung einfach erklärt

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borreliose

Borreliose ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die durch Zecken übertragen wird. Sie beginnt oft mit einer Hautrötung, kann aber unbehandelt ernsthafte gesundheitliche Probleme verursachen. Diese Krankheit betrifft jedes Jahr viele Menschen in Deutschland und ist besonders in den Sommermonaten ein Thema. In diesem Artikel erfährst du alles, was du über Borreliose wissen musst – von den Ursachen bis hin zur Behandlung und Vorbeugung.

Was ist Borreliose?

Borreliose, auch Lyme-Borreliose genannt, wird durch Bakterien der Art Borrelia burgdorferi verursacht. Diese Bakterien werden durch den Stich infizierter Zecken auf den Menschen übertragen. Nicht jede Zecke ist infiziert, aber das Risiko steigt in bestimmten Regionen, besonders in Süddeutschland. Die Krankheit kann Haut, Gelenke, Herz und Nervensystem betreffen.

Ursachen und Übertragung von Borreliose

Die Hauptursache von Borreliose ist der Stich einer infizierten Zecke. Zecken leben in Wäldern, Wiesen und Gärten, wo sie sich von Blut ernähren. Wenn sie eine infizierte Maus oder ein Reh gestochen haben, können sie die Bakterien später auf Menschen übertragen. Ein kurzer Zeckenstich führt meist nicht zur Infektion – die Übertragung erfolgt meist erst nach mehreren Stunden. Deshalb ist es wichtig, Zecken so schnell wie möglich zu entfernen.

Symptome der Borreliose

Die Symptome der Borreliose hängen vom Krankheitsstadium ab. Zu Beginn zeigt sich meist eine kreisförmige Rötung um die Einstichstelle – das sogenannte Erythema migrans. Weitere Anzeichen sind Fieber, Müdigkeit, Kopf- und Gliederschmerzen. Wenn die Krankheit fortschreitet, kann sie Nerven, Herz und Gelenke befallen. Typisch sind dann Gelenkschmerzen, Herzrhythmusstörungen und neurologische Beschwerden wie Gesichtslähmungen.

Frühe Anzeichen von Borreliose

Ein häufiges erstes Anzeichen ist die Wanderröte – eine sich ausbreitende Rötung um den Zeckenstich. Diese tritt oft Tage bis Wochen nach dem Stich auf. Begleitet wird sie von grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Schüttelfrost oder Abgeschlagenheit. Wird Borreliose in diesem Stadium erkannt, lässt sie sich meist gut mit Antibiotika behandeln.

Spätfolgen von unbehandelter Borreliose

Unbehandelte Borreliose kann schwerwiegende Folgen haben. Die Bakterien können sich im Körper ausbreiten und Organe angreifen. Das kann zu chronischen Gelenkentzündungen, Nervenschäden oder Herzproblemen führen. Manche Betroffene leiden auch unter Konzentrationsstörungen und Erschöpfung, was das tägliche Leben stark beeinträchtigen kann.

Diagnose der Borreliose

Die Diagnose von Borreliose erfolgt durch eine Kombination aus klinischen Symptomen und Labortests. Ärztinnen und Ärzte achten auf typische Hautveränderungen und fragen nach Zeckenstichen. Im Labor werden Antikörper gegen Borrelia burgdorferi im Blut nachgewiesen. Allerdings kann der Test in frühen Stadien negativ sein, weil der Körper noch keine Abwehrstoffe gebildet hat.

Behandlung der Borreliose

Borreliose wird in der Regel mit Antibiotika behandelt. Früh erkannt, genügt meist eine zehntägige Therapie mit Doxycyclin oder Amoxicillin. In fortgeschrittenen Fällen sind längere Behandlungen nötig, manchmal auch intravenöse Antibiotika. Eine schnelle Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um Spätfolgen zu verhindern.

Borreliose bei Kindern

Kinder sind besonders gefährdet, weil sie oft draußen spielen. Bei ihnen äußert sich Borreliose ähnlich wie bei Erwachsenen, aber manchmal werden die Symptome übersehen. Eltern sollten bei jeder Rötung nach einem Zeckenstich aufmerksam sein. Eine frühzeitige Behandlung führt in der Regel zu einer vollständigen Heilung.

Borreliose beim Hund

Auch Hunde können an Borreliose erkranken. Die Symptome sind Fieber, Lahmheit und Appetitlosigkeit. Tierärztinnen und Tierärzte behandeln betroffene Tiere ebenfalls mit Antibiotika. Zeckenhalsbänder oder spezielle Spot-on-Präparate bieten Schutz vor Zeckenstichen.

Prävention: Wie kann man Borreliose vorbeugen?

Vorbeugung ist der beste Schutz gegen Borreliose. Beim Aufenthalt in der Natur sollte man lange Kleidung tragen, die Beine in die Socken stecken und helle Kleidung wählen, um Zecken leichter zu erkennen. Nach Spaziergängen sollte man den Körper gründlich absuchen. Auch Zeckenschutzmittel können helfen, das Risiko zu reduzieren.

Zecken richtig entfernen bei Verdacht auf Borreliose

Wird eine Zecke entdeckt, sollte sie umgehend entfernt werden. Dazu verwendet man am besten eine Zeckenkarte oder Pinzette. Wichtig ist, die Zecke nah an der Haut zu fassen und langsam herauszuziehen. Danach sollte man die Stelle desinfizieren und beobachten. Wenn sich Rötungen oder Symptome zeigen, ist ein Arztbesuch notwendig.

Unterschied zwischen Borreliose und FSME

Borreliose und FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) werden beide durch Zecken übertragen, unterscheiden sich aber in der Ursache. FSME wird durch ein Virus ausgelöst, Borreliose durch Bakterien. Gegen FSME gibt es eine Impfung, gegen Borreliose bisher nicht. Deshalb bleibt der Schutz vor Zeckenstichen der wichtigste Weg, um Borreliose zu verhindern.

Langzeitfolgen und chronische Borreliose

Manche Menschen berichten über chronische Beschwerden nach einer Borreliose, auch wenn die Infektion behandelt wurde. Dazu gehören Müdigkeit, Muskelschmerzen und Konzentrationsprobleme. Diese Symptome können Wochen oder Monate anhalten. Forschungen zeigen, dass eine rechtzeitige Therapie das Risiko für solche Langzeitfolgen deutlich senkt.

Borreliose und Immunsystem

Das Immunsystem spielt eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung von Borreliose. Menschen mit einem geschwächten Immunsystem können schwerer erkranken. Eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf und Bewegung stärken die Abwehrkräfte und helfen, Infektionen besser zu bekämpfen.

Wann sollte man bei Borreliose zum Arzt gehen?

Bei jeder auffälligen Hautrötung nach einem Zeckenstich sollte man ärztlichen Rat suchen. Auch bei grippeähnlichen Symptomen nach einem Aufenthalt im Wald ist Vorsicht geboten. Je früher Borreliose erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Selbst leichte Beschwerden sollten ernst genommen werden.

Aktuelle Forschung zur Borreliose

Forschende arbeiten weltweit an besseren Diagnosemethoden und möglichen Impfstoffen gegen Borreliose. Moderne Tests sollen helfen, die Krankheit früher zu erkennen. Zudem werden neue Antibiotikakombinationen erprobt, um Rückfälle zu verhindern.

Fazit zur Borreliose

Borreliose ist eine ernstzunehmende, aber gut behandelbare Krankheit, wenn sie rechtzeitig erkannt wird. Mit Aufmerksamkeit, Zeckenschutz und Wissen über Symptome kann man sich effektiv schützen. Die wichtigste Regel bleibt: Nach jedem Aufenthalt in der Natur den Körper gründlich absuchen und bei Verdacht sofort ärztliche Hilfe suchen.

Mehr lesen: Lobotomie – Geschichte, Anwendung und Folgen der umstrittenen Operation

Häufig gestellte Fragen zu Borreliose

Was ist Borreliose?

Borreliose ist eine bakterielle Infektion, die durch Zecken übertragen wird und verschiedene Organe betreffen kann.

Wie erkennt man Borreliose?

Typisch ist eine kreisförmige Hautrötung nach einem Zeckenstich, begleitet von grippeähnlichen Symptomen.

Wie wird Borreliose behandelt?

Borreliose wird mit Antibiotika behandelt. Früh erkannt, heilt sie meist vollständig aus.

Kann Borreliose chronisch werden?

Ja, unbehandelte oder zu spät erkannte Borreliose kann zu chronischen Beschwerden führen.

Wie kann man Borreliose vorbeugen?

Zeckenschutz, lange Kleidung und gründliches Absuchen des Körpers nach Aufenthalten im Freien sind die besten Maßnahmen.

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